Besucher- und Erlebniszentrum Hohe Geba
Realisierungswettbewerb, 2019
mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH
Jahr 2019
Auslober Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Nutzung Besucher- und Erlebniszentrum, Hotel, Planetarium & Gastronomie
Nutzfläche 2.500 m²
Baukosten 11.600.000 (brutto)
Die Sternenkuppe auf der Hohen Geba ist einzigartig in der Rhön. Sie ist ein so noch nicht gesehener Ort und dennoch mit vielen Assoziationen und kollektiven Bildern verbunden. Sie weckt Erinnerungen an Hinterlassenschaften archaischer Kulturen wie dem Neolithikum oder die Zeit der Kelten und trägt gleichzeitig futuristische Züge. Sie ist Architektur und Landschaft in Einem. Sie ist ein Ort der Gelehrsamkeit und des Vergnügens. Sie ist nicht nur aber vor allem ein Ort des Abends und der Nacht und der erste Anlaufpunkt des Sternenparks Rhön.
Wir stellen uns die Geba als einen radikal landschaftlichen Ort vor, in dem Himmel und Erde eine intensive Beziehung eingehen. Die nur leicht bewegte Topografie wird geringfügig um etwa 8m überhöht, um Blicke über die Baumkronen in alle Richtungen der Thüringer Rhön zu ermöglichen. In diese neue Kuppe ist südseitig ein halboffener Kessel eingestanzt, in dem ein See liegt, der den Himmel in sich spiegelt. So entstehen zwei gegensätzliche Qualitäten: Die offene Weite auf der neuen Kuppe und der fokussierte Kreisraum in der Stanzung, des Bergkessel. Unter der neuen Kuppe verborgen liegt die Bebauung: das Hotel, das Besucher- und Informationszentrum, die Infrastrukturen, Sie wenden sich dem See zu. Am Ufer liegt das kugelförmige Planetarium. Gebaute Kerbungen in der Kuppe bilden die Sonnwendmarken ab.
Leitender Geschäftsführer:
Prof. Henry Ripke
Wettbewerbsteam:
Simon Hawkins
Besucher- und Erlebniszentrum Hohe Geba
Realisierungswettbewerb, 2019
mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH
Jahr 2019
Auslober Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Nutzung Besucher- und Erlebniszentrum, Hotel, Planetarium & Gastronomie
Nutzfläche 2.500 m²
Baukosten 11.600.000 (brutto)
Die Sternenkuppe auf der Hohen Geba ist einzigartig in der Rhön. Sie ist ein so noch nicht gesehener Ort und dennoch mit vielen Assoziationen und kollektiven Bildern verbunden. Sie weckt Erinnerungen an Hinterlassenschaften archaischer Kulturen wie dem Neolithikum oder die Zeit der Kelten und trägt gleichzeitig futuristische Züge. Sie ist Architektur und Landschaft in Einem. Sie ist ein Ort der Gelehrsamkeit und des Vergnügens. Sie ist nicht nur aber vor allem ein Ort des Abends und der Nacht und der erste Anlaufpunkt des Sternenparks Rhön.
Wir stellen uns die Geba als einen radikal landschaftlichen Ort vor, in dem Himmel und Erde eine intensive Beziehung eingehen. Die nur leicht bewegte Topografie wird geringfügig um etwa 8m überhöht, um Blicke über die Baumkronen in alle Richtungen der Thüringer Rhön zu ermöglichen. In diese neue Kuppe ist südseitig ein halboffener Kessel eingestanzt, in dem ein See liegt, der den Himmel in sich spiegelt. So entstehen zwei gegensätzliche Qualitäten: Die offene Weite auf der neuen Kuppe und der fokussierte Kreisraum in der Stanzung, des Bergkessel. Unter der neuen Kuppe verborgen liegt die Bebauung: das Hotel, das Besucher- und Informationszentrum, die Infrastrukturen, Sie wenden sich dem See zu. Am Ufer liegt das kugelförmige Planetarium. Gebaute Kerbungen in der Kuppe bilden die Sonnwendmarken ab.
Die Landschaft: Nightswimming
Die Alleinstellung des Gebabergs beruht natürlich auf einem scheinbaren geografischen Paradox: Ein Gewässer auf einem Gipfel - und es ist sicher auch das starke Bildmotiv, das ein Schlüsselreiz für die touristischen Entwicklung werden kann. Jeder der auch nur einmal unter Sternen geschwommen ist, weiß wie stark der Reiz dieser Vorstellung ist. (REM: „Nightswimming, deserves a quiet night!“) Wenn die Winter es zulassen, wird auch das Schlittschuhfahren zur Attraktion. Der Teich wird als Badeteich mit einer natürlichen Schilfreinigungszone ausgebildet. Er ist von einem mehrschaligen steinernen Ringsteg umfasst, der je nach Nutzungsintensität unterschiedliche Stärken entwickeln kann. Der äußerste Ring hebt sich von der Seeebene ab und umschließt den Höhengrat um den Bergkessel. Er erschließt damit den neuen Hochpunkt der Geba mit Blicken in alle Richtungen und über den See hinweg. Die Kuppe selbst ist minimal und landschaftlich als gemähtes Wiesenrelief gestaltet. Die befestigen Beobachtungsspots sind entlang des Ringwegs angelegt. Der Wander- und Wirtschaftsweg der westlich und nördlich die Kuppe umgreift, begrenzt den touristisch vom landwirtschaftlich bewirtschafteten Bereich. Rund um die Kuppe wie auch auf einem Wiesenfenster westlich davon besteht für die Sternengucker und Camper große Freiheit. Wer sich angemeldet hat, kann einen freien Platz auf den gemähten Wiesen wählen. Mehr Komfort versprechen Campspots („Sternenglobes“), die wie Mini-Observatorien nach oben zu öffnen sind. Für Veranstaltungen und Feste wird eine Fläche östlich der Himmelswarte mit Rasentragschichten robust ausgebaut.
Die Erschließung: Langsame Annäherung
Man nähert sich der Warte wie auf einem geraden Prozessionsweg in der Regel zu Fuß. Der motorisierte Verkehr hält Abstand von der Himmelswarte. Der Zugang in den Kessel erfolgt über die Achse der Sommersonnwende. Die Erschließungsstraße schließt hier mit einer Wendemöglichkeit für Busse, Autos und Lieferfahrzeuge ab. Die Fahrzeuge werden dann aber am Fuß des Gipfels abgestellt. Die Geometrie der Stellplatzanlage folgt den Vorgaben des Reliefs. Talseits des Besucherstellplatzes ist ein Wohnmobilstellplatz mit großzügigen Stellflächen und Baumbesatz platziert. Kuppe und Stellplatz sind mit einer doppelten Wegeschleife unter Einbeziehung der vorhandenen Landschaftswege erschlossen. Die übergeordneten Wanderwege sind so in die lokale Erschließung eingewoben.
Die touristische Vision: Gebaberg im Sternenpark Rhön
Trotz einiger touristische Investitionen und Initiativen in der Vergangenheit, ist die Geba bisher nicht zu einem vielbesuchten Ort geworden. Mit welcher Intervention können nun die Besucherzahlen um ein Vielfaches gesteigert werden? Ein spektakuläres, weil staunenswertes und bildstarkes Projekt mit überregionaler Ausstrahlung kann der Schlüssel sein. Eine nachhaltige Wirkung entfaltet u.E. dieses Projekt aber dann, wenn es sich aus der Identität des Ortes zwischen Freude an der freien Landschaft, dem Interesse am kulturellen Flair der Region (Kelten) und neuer Himmelsbegeisterung der dark-sky-Bewegung speist.
Insofern stellt sich das Projekt ganz in das Zeichen der regionalen Tourismusvision der Rhön als Sternenpark wie es in Ansätzen vorhanden ist. Nicht die Konkurrenz, sondern die thematische Ergänzung der beiden „Schwesterberge“ Kreuzberg und Wasserkuppe als „Sternengipfel“ bildet dabei die Basis eines übergreifenden touristischen Konzepts in dem jeder Berg seien eigene Identität entwickeln kann, der Besucher aber den Anreiz hat, über den Tag hinaus in der 3-Länder-Region zu bleiben. Die Kombination eines starken aber authentischen Ortes mit einer eigenständigen Erlebnisfähigkeit und partizipativer Informationsvermittlung bilden das Alleinstellungsmerkmal des Gebabergs. Angesprochen werden sollen Familien, Gruppenreisende und auch Individualtouristen, die einen Standard erwarten, der im Sinne einer Berghütte gestaltet ist. Daraus resultiert ein „Erlebnis-Übernachtungsangebot“ im **Sterne-Segment mit außergewöhnlichen, weiteren Angeboten wie den „Sternenglobes“, die über das Areal verstreut angeordnet werden. Camping für einfache Ansprüche spielt aus der Tradition des Ortes heraus ebenfalls eine Rolle um zusammen mit den genannten Beherbergungsangeboten eine wirtschaftliche Basis für den Betrieb des Besucherzentrums zu bilden. Die Größen, d.h. Bettenzahl, Anzahl Campingplätze, ergeben sich aus kalkulatorischen Ansätzen, die einen wirtschaftlichen Ganzjahresbetrieb ermöglichen. Das Konzept zielt nicht auf das obere Marktsegment, sondern auf mittlere Einkommensschichten.
Leitender Geschäftsführer:
Prof. Henry Ripke
Wettbewerbsteam:
Simon Hawkins